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Blutgruppen-Rechner: Vererbung der Blutgruppe

Die Blutgruppe eines Menschen wird nach sehr einfachen Regeln vererbt (die sog. Mendelschen Regeln). Im Rahmen der Blutgruppe werden üblicherweise zwei Informationen vermittelt: die Blutgruppe nach dem AB0-System von Karl Landsteiner - und der sog. Rhesus-Faktor. Mit dem Blutgruppen-Rechner können Sie die Wahrscheinlichkeit der Blutgruppe eines gemeinsamen Kindes sehr schnell und leicht berechnen. Zudem wird anschaulich und einfach erklärt, wie es dazu kommt. Hinweis: bei diesem Rechner handelt es sich um eine "vereinfachte Berechnung", mehr dazu nach dem Ergebnis.

Bitte wählen Sie zunächst einfach eine Blutgruppe der Mutter sowie eine Blutgruppe des Vaters aus:

Blutgruppe der Mutter

Blutgruppe: 0 A B AB
Rhesus neg. Blutgruppe 0- Blutgruppe A- Blutgruppe B- Blutgruppe AB-
Rhesus pos. Blutgruppe 0+ Blutgruppe A+ Blutgruppe B+ Blutgruppe AB+

Blutgruppe des Vaters

Blutgruppe: 0 A B AB
Rhesus neg. Blutgruppe 0- Blutgruppe A- Blutgruppe B- Blutgruppe AB-
Rhesus pos. Blutgruppe 0+ Blutgruppe A+ Blutgruppe B+ Blutgruppe AB+
Blutgruppe der Mutter
Berechnen
Blutgruppe des Vaters
   

Ergebnis: Blutgruppe des Kindes

Die folgenden Blutgruppenkombinationen sind möglich. In der mittleren Zeile die Wahrscheinlichkeit.

 

Blutgruppe: 0 A B AB
Blutgruppe:
Wahrschein.:        
Rhesusfaktor:  

Erklärung: Vererbung der Blutgruppen

Grundlage der Blutgruppen-Analyse sind sog. Antigene, die sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befinden. Nach dem AB0-System unterscheidet man die Antigene A und B. Möglich ist, dass auf den Erythrozyten nur die Antigene A vorhanden sind (Blutgruppe A) oder nur Antigen B (Blutgruppe B). Es können aber auch beide Antigene vorhanden sein (Blutgruppe AB) oder keines von beiden (Blutgruppe 0).

Neben den Antigen A und B gibt es noch eine Reihe weitere Antigene auf der Oberfläche der Erythrozyten. Wenn das Antigen D (Rhesus) vorhanden ist, spricht man von Rhesus positiv. Wenn es nicht vorhanden ist, nennt man es Rhesus negativ.

Die Erbinformation (DNA) liegt beim Menschen als doppelter Strang vor (diploider Satz). Diese zwei Stränge teilen sich bei der Bildung der Geschlechtszellen (auch Keimzellen oder Gameten, Vorgang = Meiose) in Einzelstränge auf. Nach den Mendelschen Regeln können sich die Merkmale, die in der Erinformation codiert sind, unterschiedlich verhalten. Wenn sich ein Merkmal gegenüber einem anderen durchsetzt, nennt man das dominant. Ein Merkmal, dass unterdrückt wird, nennt man rezessiv.

Bei den Blutgruppen verhalten sich

Das dominante Merkmal setzt sich durch - ein rezessives kann zwar in der Erinformation vorhanden sein, wäre dann aber bei diesem Menschen nicht ausgebildet. Man kann also zwischen reinerbigen und mischerbigen Blutgruppen unterscheiden. Reinerbige haben zwei mal das identische, dominante Merkmal, mischerbige besitzen ein dominantes und ein unterschiedliches, rezessives Merkmal.

Hinweis: Wenn Sie oben eine Blutgruppen-Berechnung vorgenommen haben, dann erscheinen im Folgenden die passenden Beschreibungen zu Ihrer Auswahl.

Mutter: Blutgruppe und mögliche Erbinformation

Blutgruppe 0 (Mutter) - Vererbung
Blutgruppe 0 (Mutter) - Vererbung: vier 0-Keinzellen

Wenn die Mutter die Blutgruppe 0 hat, dann können ihre Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe 0 haben. Denn würde ein Gen A oder B vorhanden sein, hätte es sich durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, müssen also alle vier das Merkmal für Blutgruppe 0 haben.
Nur reinerbig: 00 und 00 (führt zu Blutgruppe 0)

Blutgruppe A (Mutter) - Vererbung
Blutgruppe A (Mutter) - Vererbung: drei A-Keimzellen, eine 0

Wenn die Mutter die Blutgruppe A hat, dann können ihre Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe A oder für Blutgruppe 0 haben. Blutgruppe A ist logisch, die hat sie ja. Es könnte aber auf dem zweiten DNA-Strang auch die Blutgruppe 0 codiert sein, aber weil dieses Merkmal rezessiv ist, hat es sich nicht durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also drei das Merkmal für Blutgruppe A (75%) und eine das Merkmal für Blutgruppe 0 (25%).
Reinerbig: AA oder mischerbig: A0 (beides führt zu Blutgruppe A).

Blutgruppe B (Mutter) - Vererbung
Blutgruppe B (Mutter) - Vererbung: drei B-Keimzellen, eine 0

Wenn die Mutter die Blutgruppe B hat, dann können ihre Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe B oder für Blutgruppe 0 haben. Blutgruppe B ist logisch, die hat sie ja. Es könnte aber auf dem zweiten DNA-Strang auch die Blutgruppe 0 codiert sein, aber weil dieses Merkmal rezessiv ist, hat es sich nicht durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also drei das Merkmal für Blutgruppe B (75%) und eine das Merkmal für Blutgruppe 0 (25%).
Reinerbig: BB oder mischerbig: B0 (beides führt zu Blutgruppe B).

Blutgruppe AB (Mutter) - Vererbung
Blutgruppe AB (Mutter) - Vererbung: 2 A-Keimzellen, 2 B-Keimzellen

Wenn die Mutter die Blutgruppe AB hat, dann enthalten ihre Geschlechtszellen sowohl die Information für Blutgruppe A als auch für Blutgruppe B. Da beide Merkmal gleich dominant sind, kann sich AB nur ausbilden, wenn beide vorhanden sind. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also zwei das Merkmal für Blutgruppe A (50%) und zwei das Merkmal für Blutgruppe B (50%).
Nur mischerbig: AB und AB (führt zu Blutgruppe AB).

Vater: Blutgruppe und mögliche Erbinformation

Blutgruppe 0 (Vater) - Vererbung
Blutgruppe 0 (Vater) - Vererbung: vier 0-Keinzellen

Wenn der Vater die Blutgruppe 0 hat, dann können seine Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe 0 haben. Denn würde ein Gen A oder B vorhanden sein, hätte es sich durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, müssen also alle vier das Merkmal für Blutgruppe 0 haben.
Nur reinerbig: 00 und 00 (führt zu Blutgruppe 0)

Blutgruppe A (Vater) - Vererbung
Blutgruppe A (Vater) - Vererbung: drei A-Keimzellen, eine 0

Wenn der Vater die Blutgruppe A hat, dann können seine Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe A oder für Blutgruppe 0 haben. Blutgruppe A ist logisch, die hat sie ja. Es könnte aber auf dem zweiten DNA-Strang auch die Blutgruppe 0 codiert sein, aber weil dieses Merkmal rezessiv ist, hat es sich nicht durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also drei das Merkmal für Blutgruppe A (75%) und eine das Merkmal für Blutgruppe 0 (25%).
Reinerbig: AA oder mischerbig: A0 (beides führt zu Blutgruppe A).

Blutgruppe B (Vater) - Vererbung
Blutgruppe B (Vater) - Vererbung: drei B-Keimzellen, eine 0

Wenn der Vater die Blutgruppe B hat, dann können seine Geschlechtszellen nur die Information für Blutgruppe B oder für Blutgruppe 0 haben. Blutgruppe B ist logisch, die hat sie ja. Es könnte aber auf dem zweiten DNA-Strang auch die Blutgruppe 0 codiert sein, aber weil dieses Merkmal rezessiv ist, hat es sich nicht durchgesetzt. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also drei das Merkmal für Blutgruppe B (75%) und eine das Merkmal für Blutgruppe 0 (25%).
Reinerbig: BB oder mischerbig: B0 (beides führt zu Blutgruppe B).

Blutgruppe AB (Vater) - Vererbung
Blutgruppe AB (Vater) - Vererbung: 2 A-Keimzellen, 2 B-Keimzellen

Wenn der Vater die Blutgruppe AB hat, dann enthalten seine Geschlechtszellen sowohl die Information für Blutgruppe A als auch für Blutgruppe B. Da beide Merkmal gleich dominant sind, kann sich AB nur ausbilden, wenn beide vorhanden sind. Von den vier Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, haben also zwei das Merkmal für Blutgruppe A (50%) und zwei das Merkmal für Blutgruppe B (50%).
Nur mischerbig: AB und AB (führt zu Blutgruppe AB).

Der Rhesusfaktor

Der Rhesusfaktor wird unabhängig vom AB0-Merkmalen vererbt. Die Rhesusblutgruppe enthält mehrere Antigene Cc, Dd und Ee. Im Blutspenderpass sind meist alle eingetragen. Für die klassischen Blutgruppen wird jedoch meist nur das Rhesus D angegeben. Das Antigen auf der Oberfläche der Erythrozyten wird Antigen D genannt. Ist das Merkmal D vorhanden, so bezeichnet man das als RhD positiv (= Rhesus positiv). Ist das Merkmal D hingegen nicht vorhanden, so bezeichnet man das als RhD negativ (= Rhesus negativ). Das D-Gen kann auf beiden DNA-Strängen identisch sein (reinerbig DD oder dd), oder verschieden (mischerbig Dd). Mann kennzeichnet also das Nichtvorhandensein mit einem kleinen "d", das Vorhandensein mit einem großen "D".

Rhesus D negativ (Mutter) - Vererbung
Rhesus D negativ (Mutter) -
Vererbung: vier Keimzellen ohne Rhesusfaktor

Wenn die Mutter Rhesus Negativ ist, dann gibt es bei den Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, nur eine Möglichkeit: reinerbig: dd (2x)

Rhesus D positiv (Mutter) - Vererbung

Rhesus D positiv (Mutter) -

Vererbung: drei Keimzellen mit Rhesusfaktor, eine ohne

Wenn die Mutter Rhesus Positiv ist, dann gibt es bei den Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, zwei Möglichkeiten: reinerbig: DD oder mischerbig: Dd

Rhesus D negativ (Vater) - Vererbung
Rhesus D negativ (Vater) -
Vererbung: vier Keimzellen ohne Rhesusfaktor

Wenn der Vater Rhesus Negativ ist, dann gibt es bei den Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, nur eine Möglichkeit: reinerbig: dd (2x)

Rhesus D positiv (Vater) - Vererbung
Rhesus D positiv (Vater) -
Vererbung: drei Keimzellen mit Rhesusfaktor, eine ohne

Wenn der Vater Rhesus Positiv ist, dann gibt es bei den Geschlechtszellen, die sich bei der Meiose bilden, zwei Möglichkeiten: reinerbig: DD oder mischerbig: Dd

Nur wenn beide Elternteile Rhesus negativ sind, kann man mit Sicherheit sagen, dass auch das Kind Rhesus negativ sein wird - weil nur (klein) d in den Geschlechtszellen vorhanden ist. In der Kombination kann also nur dd entstehen.

Ansonsten ist es Zufall: das Kind kann entweder Rhesus positiv oder Rhesus negativ sein:

Hinweis: warum dieser Rechner nur "vereinfacht" funktioniert

Wenn Sie die Berechnung der Blutgruppen nun im Prinzip verstanden haben, werden Sie feststellen, dass die Blutgruppe A oder bei Eltern als "reinerbig" angenommen werden (es wird jeweils nur ein Wert angesetzt: A, B oder 0). Aber das ist natürlich vereinfacht. Die Blutgruppe "A" kann auf zwei Wegen zustande kommen: entweder als "A0" oder als "AA". Gleiches gilt für Blutgruppe B. Die oben beschriebene Berechnung basiert auf der Annahme, dass die Eltern in beiden Fällen reinerbig sind (also "AA" oder "BB"). Da die Blutgruppe "A" jedoch häufiger als "A0"-Variante auftritt und ebenso die Blutgruppe "B" als "B0", sind die tatsächlichen Zahlen von dem berechneten Ergebnis abweichend.

Diese Differenzierung bei der Berechnung wäre zwar genauer, allerdings erheblich komplizierter. Auf dieser Seite geht es vor allem darum, das dahinterliegende Prinzip der Vererbung zu erläutern.

Vererbung des Blutgruppen - Thema im Biologie-Unterricht

Die Berechnung der Vererbung von Blutgruppen auf Basis der Mendelschen Gesetze ist ein wichtiges Thema des Biologie-Unterrichtes in der Schule. Anhand des Blutgruppen-Rechners oben kann man das Ganze recht gut verstehen. Aus dem Gesagten ergibt sich die Verteilung der Blutgruppen in Deutschland.

Liebe Bio-Lehrer: Sie dürfen diese Seite natürlich gerne im Rahmen des Unterrichts benutzen. Auch das Bildmaterial können Sie für schulische Zwecke ohne Nachfrage verwenden. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben, können Sie mich auch gerne anschreiben (Mail-Adresse im Impressum). Ich hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler das Thema mit dem anschaulichen Rechner gut verstehen können.

Vererbung der Blutgruppen - Rechner zum Berechnen
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